Beziehungen im 21. Jahrhundert

Café +
Donnerstag, 23.8.2012 um 15 Uhr

Thema:Beziehungen im 21. Jahrhundert – Vertrauen gewinnen, Offenheit lernen

Referentin: Gretchen Hilbrands


Kindercafé: Spiele und spannende Geschichten mit Ruth Robles und Team

 

Gretchen Hilbrands wohnt im hessischen Gießen, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Nach der Ausbildung zur Heilerzieherin, studierte sie Germanistik, Religions- und Sonderpädagogik. Sie war tätig in verschiedenen Heimbereichen.

Rückblick

Zu Beginn ihres Vortrags stellte die Referentin Gretchen Hilbrands die Frage: „Wie leben wir Beziehungen, sind wir damit zufrieden oder was kann ich persönlich verändern?

Unsere Gesellschaft leidet an einer kollektiven Beziehungskrise, so die Meinung einiger Freizeitforscher und Soziologen. Jede zweite bis dritte Ehe wird geschieden. Man hat sich mit der Zeit auseinandergelebt und  redet nur noch sechs bis acht Minuten pro Tag miteinander. Ähnliches gilt für den Umgang mit Nachbarn, Freunden und Kollegen. Was läuft hier schief?

Wir leiden unter einer Oberflächlichkeit in unseren Beziehungen. Auch sind wir nicht mehr fähig, mit Konflikten umzugehen, weil Harmonie über allem stehen soll. So flüchten wir uns in den Individualismus und vereinsamen dabei. Kaum Einer hat mehr Zeit oder Interesse für den Anderen.  Beziehungen werden egoistisch gelebt. Wenn sie einem nichts mehr nützen, werden sie beendet. Wie viele Wunden entstehen dabei! Es hat noch nie einen so hohen Therapiebedarf gegeben wie heute.

Was nimmt unsere Zeit ein – Computer, Fernsehen, Hobby? Wir kommunizieren weltweit und haben den Nachbarn aus den Augen verloren,  kennen ihn oft gar nicht mehr. Die Folgen dieses Lebensstils, das Surfen von einem Highlight zum anderen, prägen uns. Die Reifung der Persönlichkeit bleibt dabei auf der Strecke. Nehmen wir uns Zeit für den Anderen und lassen  ihn an unserem Leben teilhaben.

Glück, Harmonie und Zufriedenheit stehen ganz hoch im Kurs, jeder möchte glücklich sein, es wird viel Geld für Glückselemente ausgegeben. Und doch sind viele Menschen nicht glücklich. Warum?

Man hat keine Maßstäbe mehr, der Zeitgeist sagt, was gut und richtig ist. Alles wird ihm untergeordnet, so dass kein Maßstab mehr da ist. Eine Folge davon ist der hohe Therapiebedarf. Auch die Oberflächlichkeit in den Beziehungen ist eine Folge.

Das Allerwichtigste für Beziehungen ist das Vertrauen. Wie soll Vertrauen entstehen, wenn keiner mehr Position bezieht und sagen kann, was falsch und richtig ist? Vertrauen können wir nur da, wo etwas verlässlich ist. Lasst uns bewusst Kontrapunkte zum gesellschaftlichen Leben setzen und hinschauen: Was läuft in unserer Gesellschaft schief und wo möchte ich bewusst etwas Anderes leben? Ein Beispiel: Gerüchte. Mit dem Finger wird auf andere gezeigt, dabei scheinen die eigenen Probleme geringer zu werden. Wie gehen wir damit um? Lieber sollten wir fragen: Wie geht es Dir?  Und so nicht übereinander, sondern konstruktiv miteinander reden!

Wir können auch andere Meinungen vertreten und den Anderen trotzdem Wert schätzen, ihn loben, anerkennen. Alle, auch unsere Freunde, Ehepartner oder Kinder brauchen das Lob.  Wie schnell sind wir oft mit Kritik bei der Hand, aber wo bleibt das Lob?

Ich kann nur dann in einer Beziehung ruhen, wenn ich ein Fundament habe, in dem ich mich ausruhen kann, das mich trägt, mir Schutz gibt, wo ich mich selber getragen wissen darf. Es soll jemand da sein, der stärker als ich ist, der mit mir leidet und mich durchs Leben begleitet. Ist das nur ein Wunschdenken? Nein, so jemanden können wir alle haben:

Die wichtigste Beziehung in meinem Leben ist die Beziehung zu meinem Gott. Ich möchte ohne diese Beziehung zu Jesus Christus, zu Gott, nicht leben müssen. Da finde ich genau alles das vor.

Ich weiß, er steht an meiner Seite, er geht mit mir durch Dick und Dünn. Das lässt mich ruhen und macht mich stark. Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden, um zu signalisieren:  Jeder Einzelne ist ihm wichtig. Er ist Mensch geworden, um zu sehen, wie Menschen in Beziehungen leben, wie Menschen leiden, welche Probleme sie haben. Unsere Vorstellung von Gott ist, dass er alle unsere Probleme beseitigen soll. Das tut Gott nicht, aber er begleitet uns hindurch, er ist immer da. Das ist mit einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus gemeint. Gott ist nicht nur in der Kirche zu finden, sondern will an unserem Alltag teilhaben.

Frage: Glauben Sie Gott? Vertrauen Sie diesem Gott, der das Unmögliche möglich machen kann, dass er Sie begleiten will? Mehr kann Gott uns nicht anbieten, als in Jesus Christus in diese Welt zu kommen, mit den Menschen zu leben und am Kreuz für die Schuld der Welt zu sterben. Durch ihn können wir tiefen Frieden in unser Leben bekommen. Die Beziehung zu Gott füllt alle unsere andere Beziehungen mit. So können wir mit allen Problemen zu ihm kommen und ihn um Hilfe bitten – und er hilft!

Für Jesus waren drei Säulen wichtig, als er auf der Erde war:

1.) Ein ständiges Gebet zum Vater: Wenn er als Gottes Sohn das nötig hatte, wie viel mehr brauchen wir das!
2.) Die Bibel lesen: Nur so kann ich etwas über Gott lernen. Das Wort Gottes ist auch in unserer Zeit hochaktuell.
3.) Den einzelnen Menschen sehen und sich für ihn interessieren.

Wenn wir unsere Beziehungen Gott anvertrauen, im Gebet zu ihm bringen und ihn um Hilfe bitten, dann werden wir das schier Unmögliche erleben und Beziehungen werden heil. Gott lässt uns nicht im Stich.“

Zum Schluss ermutigte Frau Hilbrands die Zuhörer, sich diesem Gott anzuvertrauen und mit ihm zu leben.

Das nächste Café+ am 11. Oktober wird sich mit dem Thema: „Gottes Schöpfung – unsere Welt“ beschäftigen. Der Referent Klaus Loh möchte uns anhand vieler Bilder von der Welt im Kleinsten wie im Größten zum Staunen bringen – herzliche Einladung hierzu!

Barbara Schellhase