Die Bibel – einzigartig aktuell spannend

Ein Bericht vom Café +
Donnerstag, 7.2.2013 um 15 Uhr

Thema: Die Bibel – einzigartig aktuell spannend

Referent: Klaus Loh, OStR i.R.

 

 

 

 

 
Das erste Café+ im Neuen Jahr verspricht sehr interessant und informativ zu werden. Denn als Plus referiert Klaus Loh über das Thema „Die Bibel – einmalig – aktuell – spannend“. Bei winterlichen Temperaturen tut es gut, drin eine anheimelnde Atmosphäre vorzufinden, die, von Kaffeeduft und Kerzenschein erfüllt, auch Gaumenfreuden parat hält. Nach Begrüßung (teils in musikalischer Form), gemeinsamem Lied und anschließendem Dankgebet eröffnet die Kaffeetafel ihr reichhaltiges Angebot.

Als Klaus Loh sein Referat beginnt, wird schnell klar, dass die Bibel kein „alter Hut“ und staubtrocken ist, sondern dass wir mit und in ihr eine nie versiegende Quelle vorfinden, die unser Leben grundlegend zum Positiven verändert und Ewigkeitswert hat.

Die Bibel wird als das Buch der Bücher bezeichnet, in jeder Hinsicht vollkommen und einzigartig in der gesamten Weltliteratur. Die ältesten Teile sind mehr als 3400 Jahre alt. Vor knapp 2000 Jahren sind die jüngsten Buchteile entstanden. Bis heute ist die Bibel eines der umstrittensten Bücher. Sie wird von vielen Menschen heiß geliebt, aber ebenso sehr auch bekämpft, unterdrückt, total abgelehnt, zum Teil verhöhnt und verbrannt. Und trotzdem ist sie das Buch, das heute am weitesten verbreitet ist und am meisten gelesen wird. Also nach wie vor der Weltbestseller Nr. 1.
Laut Wikipedia vom 10.1.2013 werden jährlich weltweit über 500 Millionen gedruckte Bibeln, Bibelteile und Bibelauszüge verbreitet, Tendenz steigend. Auch gehört die Bibel zu den ersten Büchern, die je übersetzt wurden. Die erste Übersetzung vom hebräischen Originaltext des Alten Testaments (AT) ins Griechische wurde als Septuaginta bekannt, da 70 Gelehrte an der Übersetzung mitarbeiteten. Über 90 % der Menschen auf der Welt haben heute eine Bibel in ihrer eigenen Muttersprache. In ca. 2800 Sprachen ist sie bisher übersetzt worden. Etwa 4000 Fachleute (haupt- und nebenamtlich) arbeiten an der Bibelübersetzung. Die Wycliff-Bibelgesellschaft arbeitet weltweit mit führenden Sprachwissenschaftlern zusammen.

Ursprünglich schrieb man die Bibel auf Papyrus, ein Naturmaterial aus Schilfrohr, was jedoch schnell zerfällt. Aber auch Pergament aus Tierhäuten war kein beständiges Material, so dass die Bibel während der Jahrhunderte immer wieder von Hand abgeschrieben werden musste.

Verglichen mit anderen antiken Werken sind von der Bibel viel mehr Handschriften bewahrt geblieben als von allen anderen klassischen Werken. Dank Johannes Gutenberg, der die Buchdruckkunst erfand, war es erstmals möglich, eine lateinische Vollbibel herzustellen. Eine dieser Gutenberg-Bibeln wurde 1987 für 9,75 Millionen DM (5 Mill. Euro) verkauft. Aus insgesamt 66 einzelnen Büchern besteht die Bibel, die von über 40 Autoren verfasst wurden. Diese lebten in einem Zeitraum von etwa 1500 Jahren und kannten sich zum größten Teil nicht. Gegenseitige Absprache war deshalb nicht möglich, auch kein Konzept für ein gemeinsames Buch. Ohne irgendeinen Plan kam im Laufe von Jahrhunderten ein Teil zum anderen, bis die Bibel komplett war. Es ist schon sehr erstaunlich, dass die Bibel über mehr als 50 Generationen zu dem Buch wurde, das wir heute haben!

Es gibt viele objektive Gründe für die Entstehung der Bibel und ihre Einzigartigkeit. Dass sie Gottes Wort ist, ist eine Frage des Glaubens, an der man nicht vorbei kommt. Der Glaube ist eine Herzenssache, für die jeder selbst verantwortlich ist. Egal, wie oft man die Bibel gelesen hat – immer wieder werden einem neue Aspekte und Perspektiven erschlossen. Und Gottes Wort spricht aktuell in die eigene Zeit. Obwohl die Autoren der Bibel alle verschieden waren und in so unterschiedlichen Situationen und Kulturen lebten, konnten sie doch ein zusammenhängendes Buch erstellen, ohne dass Einer vom Anderen wusste.

Die Autoren schrieben in drei Sprachen – das AT größtenteils in der hebräischen – und kleine Teile in der aramäischen Sprache (die übrigens auch Jesus gesprochen hat), das Neue Testament (NT) war griechisch abgefasst. Manchmal war der Schreiber tieftraurig, manchmal voller Freude, manchmal der Verzweiflung nahe- aber immer schrieben sie genau das auf, was Gott selbst von ihnen aufgeschrieben haben wollte. Sie schrieben ihre Werke in ganz unterschiedlichen Situationen – in der Wüste, im Königspalast, im Gefängnis, auf Reisen oder im Exil.

Im NT finden wir zum Beispiel einen Arzt (Lukas), einen Zollbeamten (Matthäus), Fischer wie Petrus und Johannes, sowie einen jüdischen Schriftgelehrten und Rabbi (Paulus). Im AT begegnen uns einfache Hirten (z. B. Amos oder auch David, der dann sogar König wurde), Staatsmänner in hohen Positionen (z.B. Daniel oder Nehemia) und hochintelligente Politiker wie Moses.

Nach und nach schrieben die Autoren ihre Bücher. 400 Jahre vor Christus war das AT fertig gestellt, was wir heute unverändert vor uns haben. Die Bücher des NT entstanden ca. 10-20 Jahre nach der Auferstehung Jesu Christi. Auch hier, ohne dass sich jemand ein Konzept oder einen Plan überlegt hätte.

Das AT wurde laut des Geschichtsschreibers Flavius Josephus so stark respektiert, dass niemand sich gewagt hätte, etwas hinzuzufügen oder hinweg zu nehmen. Das NT ist für uns Christen ein besonders wichtiger Teil der Bibel. Die gläubigen Christen damals hatten keine Probleme damit, genau die Schriften zusammenzustellen, die für sie die höchste Autorität hatten, die für sie Gottes Wort waren.

Andere ähnliche Werke wurden aussortiert, weil man spürte, dass sie nicht in allen Aussagen von Gott eingegeben worden waren. So kennt man heute z.B. auch ein Thomas-Evangelium, das sicher nicht falsch oder schlecht ist, aber es wurde damals nicht als Wort Gottes gesehen. Umso wichtiger für uns heute ist, dass wir die Bücher des NT, so, wie wir sie heute vorfinden, mit gutem Gewissen als Wort Gottes sehen dürfen. Gott selbst hat darüber gewacht, dass die Schreiber genau das niederschrieben, was Gott auch sagen wollte.

Auf diesem Hintergrund erscheint es höchst seltsam, dass heute gerade Theologen meinen, sie wüssten besser, welche Bibelstellen Gottes Wort und welche lediglich menschliche Aussagen sind, als es damals vor knapp 2000 Jahren die Christen gewusst haben. Deren Urteilsvermögen über von Gott eingegebene oder aus menschlichen Überlegungen zusammengestellte Schriften war viel klarer als unser Wissen darum. Sie lebten in der Zeit, in der man noch Augenzeugen von dem Geschehen um Jesus hatte. Sie waren ganz dicht an den Ereignissen dran – wie sollten wir 2000 Jahre später es besser wissen? Und deshalb ist es doch eigentlich logisch, diesen ersten Christen zu vertrauen, dass sie genau die Bücher im NT zusammengestellt haben, die durch und durch Gottes Wort sind und die damit auch für uns heute die gleiche Autorität haben wie für die Christen damals.

Einzigartig ist auch der inhaltliche Zusammenhang der Bibel: Ein roter Faden von Anfang bis Ende. Andere Bücher aus verschiedenen Zeitepochen, etwa griechische Philosophen und mittelalterliche Texte, haben diesen roten Faden nicht, ergeben kein zusammenhängendes Werk. Wir finden in der Bibel verschiedene Stilrichtungen: Berichtsform, Gedichte, hochtheologische Aussagen und die Handhabe zur Umsetzung dafür.
Viele Jahrhunderte vor Christus haben einige Autoren sich als Propheten verstanden und Vorhersagen für die Zukunft gemacht. Es gibt prophetische Aussagen über den zukünftigen Retter, den Messias, den Gott bereits auf den ersten Seiten der Bibel angekündigt hatte. Es gab 333 konkrete Vorhersagen im AT für die Geburt Jesu, sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung, und alle sind bis ins kleinste Detail zu 100 % in Erfüllung gegangen. So zuverlässig und in sich schlüssig ist nur die Bibel!

In keinem anderen Buch der Weltliteratur werden so genaue Angaben über Ereignisse gemacht, die 500 oder 700 oder mehr Jahre später eintreffen sollen – und die dann auch genau so passiert sind.
Die Bibel gibt Antworten auf unsere Lebensfragen:

  • Woher komme ich? Ich bin als Mensch von Gott geschaffen.
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  • Wozu bin ich auf der Erde? Damit ich meinen Schöpfer aus freien Stücken liebe, mit dem Sinn erfüllt, den Gott meinem Leben geben möchte. Leider haben wir Menschen uns von Anfang an gegen diesen Wunsch Gottes entschieden. Das verursachte eine Trennung zwischen Gott und Mensch, eine ewige Gottesferne, die nicht durch eigene Bemühungen (z.B. durch gute Taten oder Rituale) zu überbrücken ist. In Jesus hat Gott uns eine Brücke zu sich selbst hin geschaffen. Der Kreuzestod Jesu ist ein Geschenk an uns Menschen, um wieder mit Gott Beziehung leben zu können.
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  • Welche Rolle spielt Gott dabei? Im Gegensatz zu den vielen anderen Religionen berichtet die Bibel uns davon, wie Gott selbst die Schuld auf sich genommen hat, die wir in unserem Eigenwillen auf uns geladen haben. Gott selbst kam in Jesus auf diese Erde und trug für uns die Konsequenzen für unsere Sünde – damals am Kreuz. Dadurch wurde die Verbindung zu Gott wieder hergestellt. Wir müssen nur einmal bewusst „Ja“ sagen und dieses Geschenk der Vergebung annehmen.
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  • Wohin geht meine Reise in die Zukunft? Durch meinen persönlichen Glauben an Jesus Christus gewinnt mein Leben Sinn und die Tür zum Himmel in eine Ewigkeit bei Gott steht mir offen.
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    Es gibt keinen Zweifel, ob man an Homer, Shakespeare, Goethe oder an Mohammeds Koran denkt – die Bibel übertrifft sie alle zusammen mit Leichtigkeit. Die Bibel ist aber auch einmalig, was ihre Leser betrifft: Sie ist das einzige Buch der Welt, das von den Menschen jeder Klasse und jeden Alters gelesen werden kann. Erwachsene ebenso wie kleine Kinder können die Geschichten und Lehren der Bibel verstehen, während Gelehrte sich über ihren tiefsinnigen Inhalt verwundern. Ein solches Buch sucht in der Literatur seinesgleichen!
    Hier kommt nun die Frage des Glaubens ins Spiel. Ich kann noch so beeindruckt sein von der Einmaligkeit, der Einzigartigkeit der Bibel – ich kann noch so sehr diese logische Schlussfolgerung ziehen, dass ein solches Buch tatsächlich von Gott selbst konzipiert und mit Hilfe dieser vielen Autoren erstellt wurde – aber es ist meine persönliche Entscheidung, wirklich daran zu glauben, dass dieses Buch nicht nur hier und dort Gottes Wort enthält, sondern tatsächlich im Ganzen das Wort Gottes ist.
    Wenn ich mich nun dazu entschließe, dann werde ich durch das Lesen der Bibel, Gottes Wort, immer mehr in die Gedanken Gottes eindringen können. Ich werde merken, welche außerordentliche Kraft davon ausgeht und wie gut und hilfreich es für mich ist, diesem Wort Gottes voll zu vertrauen.

    Inge Heide und Barbara Schellhase

    Über den Referent

    Klaus Loh war zunächst als Industriekaufmann im Heimtextilienbereich tätig – dann Studium Mathematik, Physik, Informatik und Religion und 25 Jahre Tätigkeit als Lehrer am Gymnasium in Herborn.