Bauernsohn – Theologe – Reformator: Bruder Martinus

Café + Donnerstag, 31.10.2013 um 15 Uhr Thema: Bauernsohn – Theologe – Reformator: Bruder Martinus. Referent: Jürgen Werth Kindercafé:Spiele und spannende Geschichten mit Ruth Robles und Team     Reformationstag: Welcher Tag des Jahres wäre geeigneter sich mit Martin Luther zu beschäftigen als dieser? Und wer könnte besser und unterhaltsamer von diesem Mann berichten als Jürgen Werth – hat er doch im vorigen Jahr gemeinsam mit Siegfried Fietz ein Musical über ihn verfasst: „Bruder Martinus“! Jürgen Werth, bekannt als Buchautor, Liedermacher, Sänger, Referent und Moderator, ist eigentlich gelernter Journalist. Er hatte ursprünglich zusätzlich Theologie studieren wollen, was sich jedoch zerschlagen hatte. Gott hatte wohl etwas anderes mit ihm vor, so dass sich eine Arbeitsstelle beim ERF (damals noch „Evangeliums-Rundfunk“) in Wetzlar ergab. Dort arbeitet nun er als Vorstandsvorsitzender und ist in vielen Sendungen zu sehen und zu hören, so auch in der Fernsehsendung „Wartburg-Gespräche“. Diese Talk-Runde findet in Eisenach auf der Wartburg statt, wo Martin Luther 1521 das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzt hatte. Hieraus ergibt sich für Jürgen Werth eine besondere Beziehung zu Martin Luther. So nimmt er die Gäste des „Café+“ auf eine Zeitreise ins Mittelalter mit. Anschaulich in Text und Lied malt Jürgen Werth die Lebensumstände Martin Luthers vor Augen. Nach dem gemeinsam gesungenen „Luthers Morgensegen“ erläutert er, immer wieder aufgelockert durch passende Lieder des Musicals, Leben und Werk des berühmten Theologen: Geboren am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn eines Bauern, Bergmanns, Mineneigners und späteren Ratsherrn, wuchs Martin Luther in bescheidenem Wohlstand auf. Seinen Vater erlebte er als äußerst streng und die gespannte Beziehung zu ihm zog sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Erst als er durch Jesus Christus Gott als den liebenden Vater erkannte, konnte er seinem eigenen Vater vergeben und auf ihn zugehen. Seine Eltern wünschten, dass ihr Sohn Jurist würde und so begann Luther 1501 sein Studium in Erfurt. Doch am 2. Juli 1504 geriet er bei Stotternheim in ein schweres Gewitter und betete darauf in Todesangst: „Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ Wie wäre die Geschichte wohl weiter verlaufen, wenn dieses Gewitter nicht gewesen wäre? Anscheinend gebraucht Gott auch schon mal so ein Ereignis, um Menschen in eine andere Richtung zu bringen! Luthers Eltern waren mit seinem Plan, Mönch zu werden, zwar nicht einverstanden, aber er hielt sein Versprechen und trat dem Bettelorden der Augustiner in Erfurt bei, wo er dann ein Theologiestudium begann. Er wurde ein erfolgreicher Theologe, Doktor der Theologie und Professor an der Universität in Wittenberg. Aber dennoch rang er darum, einen gnädigen Gott zu finden. Er hatte Angst vor Gott, diesem Richter, dem man nicht genügen kann. Trotz der äußerst gewissenhaften Ausführungen aller Regeln und Bußübungen fand Luther keinen Seelenfrieden. Der Wendepunkt in seinem Leben erfolgte in seinem „Turmerlebnis“: Beim Studium des Römerbriefs blieb er an dem 17. Vers des 1. Kapitels hängen: “Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Wir werden nicht dadurch gerecht, dass wir Gottes Anforderungen genügen und seine Gesetz halten. Das schaffen wir nie und nimmer, sondern Gott schenkt uns seine Gnade und wenn wir daran glauben, dann sind wir gerecht, dann werden wir Gott gerecht. Man hat später die Grundsätze der Reformation in vier Begriffe zusammen gefasst: • sola fide – allein durch Glaube • solus Christus – allein Christus • sola gratia – allein durch Gnade • sola scriptura – allein durch die Heilige Schrift Das Entscheidende für Luther war das „Solus Christus“: Es kommt nicht auf den Glauben schlechthin, den Glauben an irgendetwas, sondern auf...

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